Hula Hoop baut keine Muskeln auf

Kann man durch Hula Hoop Bauchmuskeln aufbauen?

Immer wieder liest oder hört man, dass Hula Hoop gezielt beim Muskelaufbau im Bauchbereich helfen soll. Die Vorstellung klingt verlockend: Einfach den Reifen kreisen lassen und dabei den Bauch straffen und Muskeln aufbauen. Doch so einfach ist es leider nicht. Aus sportwissenschaftlicher Sicht reicht das Training mit dem Hula-Hoop-Reifen allein nicht aus, um sichtbare oder spürbare Muskelzuwächse im Bauchbereich zu erzielen.

Zwar kreist der Reifen bei dieser Trainingsform direkt um die Körpermitte – und viele spüren währenddessen auch ihre Bauchmuskeln. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass die Muskulatur effektiv aufgebaut wird. Denn Muskelaufbau, also sogenanntes Hypertrophietraining, erfordert eine gezielte Belastung der Muskulatur mit einem zunehmenden Widerstand.

Warum Hula Hoop kein Muskelaufbautraining ist

Beim Muskelaufbau kommt es auf eine gezielte Reizsetzung an. Diese erfolgt typischerweise durch Krafttraining, bei dem ein Muskel regelmäßig gegen einen steigenden Widerstand arbeiten muss. Fachlich spricht man hier vom progressiven Krafttraining. Dabei wird das verwendete Gewicht oder die Intensität kontinuierlich erhöht, um einen Trainingsreiz zu setzen, auf den der Körper mit Muskelwachstum reagiert.

Beim Hula Hoop fehlt genau dieser zunehmende Widerstand. Der Reifen hat ein konstantes Gewicht, das sich in der Regel nicht verändert – und auch die Bewegung bleibt weitgehend gleichförmig. Zwar kann ein sehr schwerer Reifen kurzfristig etwas mehr Körperspannung erfordern, jedoch reicht dieser Reiz bei Weitem nicht aus, um sichtbaren Muskelaufbau, etwa im Bauchbereich, zu erreichen. Die Bauchmuskeln müssen beim Kreisen des Reifens eher stabilisierend als aktiv arbeitend agieren. Das bedeutet: Sie halten die Spannung, aber sie werden nicht systematisch trainiert oder überlastet.

Hula Hoop ist Ausdauertraining – und das ist auch gut so

Auch wenn Hula Hoop kein effektives Krafttraining ist, heißt das nicht, dass es wirkungslos ist. Im Gegenteil: Hula Hoop ist ein hervorragendes Cardiotraining. Es bringt dein Herz-Kreislaufsystem in Schwung, verbrennt Kalorien, kurbelt den Stoffwechsel an und sorgt für ein gutes Körpergefühl. Es kann außerdem die Koordination verbessern, den Gleichgewichtssinn fördern und durch regelmäßiges Training die Taille definierter wirken lassen.

Im Vergleich zu anderen Sportarten lässt sich Hula Hoop sehr leicht in den Alltag integrieren. Ob fünf Minuten in der Mittagspause, eine kurze Session am Morgen oder eine halbe Stunde vor dem Fernseher – Hula Hoop lässt sich fast überall und jederzeit ausüben. Und nicht zu vergessen: Es macht Spaß. Der spielerische Charakter motiviert viele Menschen, regelmäßig in Bewegung zu bleiben – ein Pluspunkt, den man bei klassischem Krafttraining oft vermisst.

Was Hula Hoop leisten kann – und was nicht

Wer mit Hula Hoop seine allgemeine Fitness verbessern möchte, ist auf dem richtigen Weg. Es eignet sich hervorragend als Ergänzung zu anderen Trainingsformen. Willst du jedoch gezielt Muskeln aufbauen, etwa um deine Körpermitte zu stärken, Rückenschmerzen zu reduzieren oder deine Körperhaltung zu verbessern, solltest du ergänzend gezieltes Krafttraining einbauen. Übungen wie Planks, Crunches, Beinheben oder das Training mit Widerstandsbändern oder Gewichten sind deutlich effektiver für den Aufbau der Bauchmuskulatur.

Hula Hoop ist also kein Ersatz für Muskeltraining, aber eine ideale Ergänzung dazu. Die Kombination aus Ausdauer, Spielspaß und leichtem Trainingseffekt macht es zu einer beliebten Fitnessmethode – besonders für Einsteiger, Wiedereinsteiger oder alle, die sich regelmäßig bewegen wollen, ohne gleich ins Fitnessstudio zu müssen.

Wie viele Kalorien du mit Hula Hoop verbrauchst, kannst du hier berechnen:

Hula Hoop Kalorienverbrauch berechnen

Und welche Nährstoffe du benötigst, damit du ausreichend versorgt bist, kannst du hier ausrechnen:

Nährstoffe berechnen